REFERENZPROJEKT: NEUBAU EINER FRACHT- UND SORTIERHALLE FÜR FEDEX, FLGH. KÖLN-BONN

Bis Sommer 2010 wurde durch den Flughafen Köln Bonn für den Frachtdienstleister FedEx eine Fracht- und Sortierhalle errichtet. Der Rohbau stellte mit seiner Größe von 404.000 m³ BRI und 50.000 m² BGF für Tragwerksplanung und Bauausführung eine besondere Herausforderung dar.

Das Herzstück des Gebäudekomplexes ist die 12,50 m hohe Halle mit der Sortiertechnik und den An- und Abfahrbereichen für die Land- und Luftfracht auf einer Fläche von 24.000 m². Innerhalb dieser Halle befindet sich auf einer Fläche von 4.700 m² eine Zwischenebene in +6,60 m Höhe.  Die Halle wird an den beiden Längsseiten auf jeweils 121,50 m Länge von viergeschossigen Büroriegeln mit einer Höhe von 15,40 m und insgesamt rund 10.000 m² BGF flankiert. An der nördlichen Querseite schließt ein weiterer, dreieckiger Gebäudeteil mit überwiegender Lager- und Werkstattnutzung höhenbündig an.

Bildergalerie zum Referenzprojekt:

Die Halle ist eine Betonfertigteilkonstruktion. Statisch handelt es sich um ein mehrschiffiges System aus eingespannten Fertigteilstützen und aussteifenden Rahmen. Das Stützenraster wurde mit 13,50 x 14,00, bzw. 28,00 m geplant. Die Spannbettbinder mit Querschnittshöhen bis zu 1,60 m in Hallenquerrichtung lagern sich in gleicher Ebene auf die in Hallenlängsrichtung verlaufenden Hauptträger auf. Bei einer Spannweite von 13,50 m werden letztere mit einem Querschnitt von 0,60/1,30 m ausgeführt.

Der normale Aufbau der Büroriegel sieht eine Spannbetonhohldielendecke zwischen den Außenwänden vor, die in der Mitte auf einem 50 cm hohen Unterzug aufliegt. Wände, Unterzüge und Stützen werden in Ortbeton ausgeführt.

In der Ebene 01 werden die Büroriegel komplett durch Fertigteilträger mit Spannweiten bis zu 16,50 m abgefangen.

Die Konstruktion der Büroriegel als Mischbauweise aus Fertigteil und Ortbeton folgte dem Grundsatz, aufwändige Schalungen und Abstützungen zu vermeiden. So werden die Fertigteildecken und Abfangträger ohne weitere Abstützungen im Bauzustand aufgelegt und vergossen. Auf der dann zur Verfügung stehenden, sicheren Arbeitsebene konnten die aufgehenden Wände problemlos geschalt werden.

In der Planungs- und Ausführungsphase mussten eine Vielzahl statisch- konstruktiver Fragen und Aufgabenstellungen gelöst werden. Zu nennen ist hier insbesondere die Konstruktion von biegesteifen Rahmen zur Aussteifung der Halle, die Ausbildung von Dehnfugen zur Aufnahme der Bauwerksverformungen aus Kriechen, Schwinden und Temperaturbeanspruchung, die Nachweise der Erdbebensicherheit unter Berücksichtigung der hohen Techniklasten in der Dachebene der Halle, die Konzeption der unbewehrten Industriebodenplatte bei Nutzung eines 19 Tonnen Staplers, sowie die Untersuchung einer Vielzahl von Bauzuständen.

Durch die sorgfältige Planung der gewählten Mischkonstruktion und die lückenlose Koordination der Schnittstellen zwischen den verschiedenen Fertigteillieferanten konnte die Errichtung der Rohbaukonstruktion in lediglich sieben Monaten realisiert werden.

Angaben zum Projekt:

Bauherr: Flughafen Köln/Bonn GmbH
Architekt: KSP Jürgen Engel Architekten GmbH, Köln
Planungsszeitraum: 10/2007 – 01/2009
Ausführungszeitraum: 10/2008 – 06/2010
BGF: 54.300 m²
HNF: 43.000 m²
BRI: 404.000 m3
Art und Umfang der erbrachten Leistung IDK Kleinjohann: LPH 1 – 6, 8
Besondere Leistungen: Erdbebennachweis, Nachweise des konstruktiven Brandschutz

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